Weihnachstress-Mitstreiter

Seit zwei Monaten findet man schon in jedem Supermarkt die Schokoladen-Weihnachtsmänner, seit einem Monat blinken mir von überall die Lichter in den Augen und nun sind wir endlich kurz davor. Weihnachten steht vor der Tür ob in Deutschland oder hier in Irland und überall gibt es die Supermarkt-Krieger, Kartoffelsalat- und Truthahn-Gourmet-Köche, Geschenke-Verstecker und auch Nicht-wieder-Finder, weihnachtliche Putzbesessene und Oh-Gott-es-ist-Weihnachten-Panik-Einkäufer, die aber auch irgendwie alle zu Weihnachten dazu gehören. (Hier einen Dank an die Inspiration aus einer ganz bestimmten WhatsApp-Gruppe.) Auch ich bin ziemlich erfüllt mit Weihnachtsstimmung, auch wenn mir das eher ruhige und besinnliche Weihnachten, wie ich es in Deutschland ist etwas fehlt, vor allem die Weihnachtskonzerte mit dem Chor meiner Schule und die Weihnachtsmärkte vermisse ich schmerzlich, aber das hab ich ja nächstes Jahr alles wieder.

Sogar Schnee hatten wir!

Bevor ich beim nächsten Eintrag über die traditionellen Weihnachtstage berichten werde, geht es heute erstmal um die Vorweihnachtszeit und meinem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt in Belfast letzten Samstag.

Als Vorweihnachtszeit zählen hier November und Dezember und niemand konnte es wirklich abwarten endlich alles zu schmücken. Die Städte waren größtenteils schon Mitte November mit den Weihnachtslichtern geschmückt und die Kaufhäuser und Supermärkte hatten sich in Weihnachtswunderländer verwandelt. Einige meine Mitschülerinnen haben angefangen lautstark Weihnachtslieder zu singen vor allem die ganz Nervigen und Bekanntesten. Dann hat man immer mehr Leute in Weihnachtspullovern gesehen, eine meiner Meinung nach sehr verrückte Tradition hier. Die "Christmas Jumper" gibt es in allen Variationen. Mit Weihnachtsmann-Kapuze, mit Glöckchen, mit eingenähten, blinkenden Lampen oder mit großen roten und kleinen weißen Bommeln, ist alles dabei. Eben ziemlich verrückt. An der Schule gab es sogar einen Tag an dem alle Lehrer einen tragen mussten, dass war dann teilweise sehr lustig für uns Schülerinnen.

Zum Beispiel einer mit einer riesigen roten Bommel...

Weihnachtslichter in jeder Straße

Der Weihnachtsbaum im Shopping-Center


Ziemlich auffällig sind auch weihnachtliche Wand- und Fenster-Bemalungen in der ganzen Stadt. Etwas was ich in Deutschland auch noch nie gesehen habe.

Fenster-Bemalung der Bäckerei

Die Wandbemalung eines der Restaurants in Monaghan. Das Rotkehlchen ist in Irland eine Art Weihnachtsvogel, man begegnet ihm über als, als Figur, auf Weihnachtskarten oder eben an den Wänden.


Was man allerdings fast vergeblich sucht sind Weihnachtsmärkte, ist eben eine eher typisch deutsche Tradition. Aber wir haben am 17. Dezember einen Weihnachtsmarkt in Belfast besucht. Der konnte zwar mit keinem deutschen Weihnachtsmarkt mithalten (Na gut, er war deutlich besser als der in meiner Heimatstadt...), aber es war trotzdem interessant, vor allem, die Brat- und Currywurst Bude, das "Deutsches Bierhaus" und der Stand, welcher deutsche Salami verkauft hat. Trotzdem gab es bei mir zum Mittag nichts Deutsches, dafür aber frische Muscheln, welche ich auf einem deutschen Weihnachtsmarkt bsw. noch nie gesehen habe und als Nachtisch eine leckere "Bubble-Waffel" gefüllt mit reichlich Kalorien, aber das war sie wert.











Nachdem wir bestimmt anderthalb Stunde auf dem Weihnachtsmarkt verbracht haben, ging es dann ein bisschen Belfast erkunden. Ich weiß auch nicht, aber ich hab mich in Belfast nicht ganz so wohl gefühlt. Ich weiß nicht viel, aber genug über die brutalen Auseinandersetzungen vor allem in der Hauptstadt Nordirlands, dass ich den ganzen Nachmittag mit einem eigenartigen Gefühl durch die Straßen spaziert bin, auch wenn diese offensichtlichen Differenzen schon etwas zurück liegen. Wir sind zum Victoria Square Shopping Center gelaufen und haben die Kuppel erklommen, haben eine Wand über Geschichte in Belfast gefunden und sind sonst einfach nur ein bisschen herumspaziert, weil wir nicht mehr ganz so viel Zeit hatten. Ich werde auf alle Fälle noch einmal dort hin zurückkehren um etwas mehr von der Stadt selbst zu sehen und vielleicht auch einfach mehr über deren jüngere Geschichte zu erfahren, die mir vielleicht dieses unangenehme Gefühl beschert hat.


Der Ausblick auf die schneebedeckte Landschaft um Belfast. 


Der schiefe Turm von Belfast, sollte wohl eine Art Zweitausgabe des Big Ben Towers werden...

Die Wand voller Geschichte


Es war aber auf alle Fälle ein gelungener Tag, der mit einer Weihnachtsfeier meiner Organisation weitergeführt, und mit einem Mädelsabend bei uns zu Hause abgeschlossen wurde.

Weihnachten konnte kommen, doch zuerst musste ich in der nächsten Woche meine Weihnachtsprüfungen hinter mich bringen...

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