"Es grünt so grün" oder eher "St. Paddys Day"

Der 17. März ist hier in Irland der nationale Feiertag "St. Patricks Day". Alles ist plötzlich grün, allerdings nicht die Natur, die immer noch am Winter festhält, sondern Menschen, Gebäude und alles, was man eben grün färben oder verkleiden kann.

Der "St. Patricks Day", hat heute, vor allem in den Städten, nicht mehr viel mit Religion zu tun. Natürlich werden die Feiertagsgottesdienste abgehalten, aber der Großteil der Bevölkerung befindet sich draußen auf den Straßen oder in einem der Pubs, komplett in grün gekleidet oder eben nur mit einem grünen Accessoire, und feiert den Tag mit Paraden und zahlreichen Guinness.

In jedem Geschäft ,ob Modeladen oder Supermarkt, überall fand man etwas Grünes.


Wer war St. Patrick?

Geehrt wird an diesem Tag der heilige Patricius, welcher größtenteils für die Bekehrung Irlands zum Christentum verantwortlich war. Seine Geschichte begann im 5. Jahrhundert nach Christus, als er als Sklave nach Irland verschleppt worden war. 6 Jahre verbrachte er in Gefangenschaft, bevor er, so der Legende nach, einen Traum von einem Schiff hatte, dass ihn wieder nach Britannien bringen würde. Zurück in seiner Heimat, hatte er allerdings einen weiteren Traum, in dem er von der "Stimme Irlands" aufgefordert wurde, als Missionar zurückzukehren. Nach einem Aufenthalt in Frankreich, wo er das Christentum studierte, wurde er schließlich 432 n.Chr. als Bischof Patricius nach Irland gesandt, um den christlichen Glauben weiter zu verbreiten. Anscheinend waren er und seine Schüler dabei sehr erfolgreich, denn Ende des 5. Jahrhunderts, war Irland zu einer christlichen Nation konvertiert. Den meisten Quellen zufolge starb Patricius am 17. März 461 n.Chr., weshalb "St. Patricks Day" jedes Jahr an diesem Tag gefeiert wird.

Woher stammt die "St. Patricks Day Parade" ?

Die erste "St. Patricks Day Parade" fand tatsächlich 1762 in New York statt, und wurde vom englischen Militär als eine Art Rekrutierungsveranstaltung ausgerichtet. Heute wird der "St. Patricks Day" nicht nur in Irland und den USA, sondern auch in vielen anderen Teilen der Welt mit Paraden gefeiert. Neben Dublin, New York, Bosten, Savannah, Chicago, Miami, San Francisco und New Orleans, sind auch London, Manchester und München jedes Jahr mit dabei.


Abstrakte Kostüme...


Dublin, 17. März 2018

Dieses Jahr fiel der Feiertag auf einen Samstag, und für uns ging es nach Dublin. Schon auf dem Weg im Bus, hatten sich einige der Austauschschüler in grüne Marsmännchen verwandelt. Gegen halb zwölf konnten wir den Bus dann mitten in Dublin verlassen, und machten uns auf den Weg über den Rummelplatz zum Trinity College um den besten Blick auf die Parade zu haben, die 12 Uhr losgehen sollte. Es war wettertechnisch ein recht durchwachsener Tag, allerdings war es klirrend kalt, und teilweise zog ein eisiger Wind durch die Straßen. Genau das, hatten wir nicht bedacht, als wir uns einen Stehplatz in der Mitte der Paradestrecke gesucht haben, denn tatsächlich mussten wir von um 12 Uhr an 45 Minuten warten, bis die Parade uns erreichen würde. Nun ja, die Zeit ging schlussendlich rum, während ich den deutschen Touristen hinter mir lauschte und mein Mittag im Stehen verspeiste.

Grüne Kobolde und weibliche Marsmännchen 😉



Eigentlich haben wir die Parade erst gehört, bevor wir sie sehen konnten. Größtenteils bestand sie nämlich aus amerikanischen Marching Bands (Marschorchestern). Außerdem gab es Festwagen und verschiedene Tanzgruppen in sehr kreativen, aber eher abstrakten, Kostümen zu bestaunen. Ich hatte vor allem Mitleid mit den Cheerleadern oder Tänzern in ihren sehr kurzen Outfits oder Anzügen, denen man wirklich ansehen konnte, wie kalt es eigentlich war.




Trotzdem war es ein schönes und interessantes Erlebnis. Für die Iren, ist es vermutlich eine Art Faschingsersatz. Allerdings hatte ich vielleicht ein paar mehr traditionelle Gruppen erwartet, so war zu Beispiel keine einzige Irish Dancing Group dabei, was mich gewundert und vielleicht auch ein bisschen enttäuscht hat. Wie auch immer, ich habe die Parade genossen, auch wenn ich meine Hände und Füße danach nicht mehr spüren konnte. Dafür ging es, gleich nachdem die Straße wieder frei war, in das nächste Café, wo wir auch die nächsten zwei Stunden verbrachten. um uns mit Hilfe von Kaffee und Kuchen wieder aufzuwärmen.

Am Abend, wenn es dunkel wird, werden normalerweise viele wichtige Gebäude grün angestrahlt, während sie tagsüber mit Flaggen geschmückt sind.


Halb sechs waren wir wieder am Bus und ich muss sagen, dass ich mich nach der Kälte und dem "Stress" in der grünen Menschenmenge wirklich auf mein Bett und eine warme Dusche freute.


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