1. Schultag, der Dritte

Der erste Schultag war mein Schulanfang, der zweite mein erster Tag am Gymnasium und nun ist es der dritte, erste Schultag an meiner katholischen Mädchenschule in Irland. Ich habe meinen ersten Tag tatsächlich überstanden ohne mich richtig zu verlaufen (Ich habe doch tatsächlich eine Karte von meinem Schulgelände und den Etagen in den Gebäuden bekommen.), ohne peinliche Situationen zu fabrizieren, abgesehen von dem Stuhl den ich umgeworfen habe, und dazu kommt noch, dass ich im Unterricht erstaunlich viel verstehe. Aber von Anfang an:

6.30 Uhr

Mein Wecker hätte geklingelt, wäre ich nicht schon 6.25 Uhr wach gewesen um ihn auszuschalten, damit meine italienische Gastschwester nicht aufwacht. Ab jetzt habe ich eine Stunde Zeit bevor ich mich auf den minütigen Fußmarsch zur "Bushaltestelle" (eine Kreuzung, nicht als Bushaltestelle zu identifizieren, aber der Bus hält dort tatsächlich) machen muss. Heißt, das erste Mal meine brandneue geliebte Schuluniform anziehen, mein Porridge mit Apfel plus einen Irish Tea mit Milch genießen, das vorbereitete Mittag für die Schule einpacken und schließlich 10 Minuten vor halb loszulaufen, damit ich den Bus 6.40 Uhr bloß nicht verpasse. Es hat alle geklappt und ich bin ohne Komplikationen zur Schule gekommen.

Mein tägliches Frühstück

Auf dem Weg zum Bus


8.50 Uhr

Eigentlich beginnt jetzt meine erste Stunde, aber nachdem ich im Sekretariat meinen sehr abwechslungsreichen Stundenplan bekommen habe und mir der Weg durch das Labyrinth (Das Schulhaus. Stellt euch vor, es gibt eine Treppe, die darf man nur hinaufgehen, weil sie zu schmal für beidseitigen Treppennutzungsverkehr ist.) gezeigt wurde, habe ich ein paar wirklich nette Mädchen kennengelernt. Zusammen mit ihnen startet dann die Suche, nach einem freien Klassenzimmer, weil unseres blöderweise besetzt ist. Schließlich haben wir eins und alle Schülerinnen und der Englischlehrer sind vollzählig. 

15.55 Uhr

Geschafft. Aber ich mag die Schule jetzt schon. Ich habe mit meiner Schulkarte alle Zimmer gefunden, überall habe ich nette Mädels um mich, auch wenn es mit der Konversation noch etwas hapert. Nach Englisch hatte ich zwei Stunden Sport, die wir heute allerdings mit zwei Stunden Präsentation über das Sportjahr und über die Regeln und einem Spaziergang mit trockenen Pausen unter den Bäumen im eigenen Schulpark verbracht haben. Ich bin schon total gespannt, da wir hier im Sportunterricht in die Schwimmhalle oder Fitnessstudio gehen und Boxen und Yoga im Unterricht haben. Dann hatte ich eine Stunde Chemie, wo ich glücklicherweise festgestellt haben, dass ich mit allem etwas anfangen konnte, ähnlich wie in Mathe nach meinem Französischunterricht, in dem ich erstmal nichts verstanden habe, wird hoffentlich noch. Ja und schließlich ein für mich sowohl völlig neues, als auch jetzt schon geliebtes Fach Home Economics. Das ist eine Art Ernährungswissenschaften und Kochen zusammen, mein neu erkorenes Lieblingsfach.

Mein Stundenplan für das kommende Schuljahr


Nachdem ich nun die Schule verlassen habe, geht es für mich in den Buchladen, Schulbücher besorgen und in den Schreibwarenladen, gebundene Notizbücher kaufen. Ich habe immer noch nicht verstanden, warum die Lehrer alle gebunden Notizbücher wollen, Block und Hefter ist für mich viel praktischer, aber da wir ja alle fremden Erfahrungen machen wollen, muten wir unserem Rücken das ein Schuljahr zu. Zur Entlastung habe ich ja noch meinen Spint im Klassenzimmer namens Dara. Alle Zimmer in der Schule haben Namen, was eigentlich ziemlich schön ist.

21.00 Uhr

Jetzt sitze ich in meinem Bett und schreibe meinen Blog. Meine italienische Mitbewohnerin schläft schon fast, die kleineren Mädels höre ich noch im Haus herumrennen. Im Gegensatz zu den letzten Tagen ist dieser ziemlich schnell vergangen und mit meinen ersten Hausaufgaben in Englisch (Please write down at least 8-10 facts about William Shakespeare!) habe ich fast den ganzen Tag mit Schule verbracht, aber es war ein sehr schöner Tag für mich. Morgen geht es mit Mathe weiter-

Kommentare

  1. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  2. ... fein, schön zu lesen.
    Damit hast Du nach Reise und Gastfamilie die letzte Anfangshürde genommen. Jetzt bin ich beruhigter.

    Dann genieße die Zeit, Land, Leute und Gepflogenheiten.
    Und wenn Du möchtest, lass uns teilnehmen, schreibe den Blog weiter, wir sehen täglich gespannt nach.
    Vielleicht kannst Du auch ein paar Bilder einstellen, bekanntlich sagen Bilder mehr als Worte.

    Liebe Grüße aus der Heimat bei irischem Wetter,
    Dein Papa.

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