Ungläubige Momente


Langsam wird es ernst. Ich merke es immer wieder in so kleinen Momente, in denen ich immer noch nicht wirklich glauben kann, dass ich das nächste Schuljahr tatsächlich in einem anderen Land, bei einer Gastfamilie, mit neuen Freunden, einer fremden Sprache und in einer unterschiedlichen Kultur verbringen werde. In Schweden.

Dieses Wochenende, vom 17.06. -18.06.2017 hat meine Reise schon ein kleines bisschen begonnen. Da ich mit meiner Austauschorganisation Ayusa by Intrax reise, bin ich die letzten drei Tage in Hamburg bei meinem Vorbereitungstreffen gewesen. Ziel des Ganzen war, wie der Name schon sagt, die Vorbereitung auf das Andere, das Fremde und Neue, was uns Austauschschüler in unseren Gastländern erwarten wird. Also habe ich mich am Freitag (16.06.) früh in den Bus gesetzt und bin gegen 15.00 Uhr gut in der Hansestadt angekommen. Sechs Stunden später hatte ich mit einer guten Freundin meine erste spontane Sightseeingtour von Hamburg hinter mir und war sofort verliebt in die Stadt. Unter anderem haben wir die Elbphilharmonie besucht, sind gefühlte 100 km durch die Stadt gelaufen und waren schließlich Indisch essen um schließlich ganz sportlich mit dem Fahrrad nach Hause zu fahren.

Am nächsten Morgen, ging es pünktlich neun Uhr in das Cafe & Bar Celona zum Frühstück (nur zu empfehlen, vor allem das „Schlemmerfrühstück“ am Wochenende) und nachdem wir ordentlich satt waren, wurde ich schließlich bei meiner Jugendherberge abgesetzt. Nun konnte das Infowochenende losgehen. Mein erster Gedanke war wie so oft: „So viele neue Menschen!“ Ich stellte mein Gepäck ab und gesellte mich zu ein paar sehr netten Mädels unter denen ich in den nächsten 48 Stunden auch einige neue Freundinnen fand. Schließlich ging es los und wir wurden herzlich von den Ayusa-Mitarbeiterinnen und einigen Returnee’s (junge, nette Menschen, die auch einen Austausch mit Ayusa gemacht haben) begrüßt. Dann ging es in den ersten Workshop, wo wir kleine Spiele zum Kennenlernen und Gruppenarbeiten zu verschieden Fragen, die uns im Ausland beschäftigen könnten gemacht haben. Dabei entstanden teilweise wirklich witzige Gespräche über gemeinsame Themen und wir hatten durchaus viel Spaß. Nach dem Mittagessen folgte dann der zweite Workshop. Bei diesem wurden wir länderspezifisch in USA und „die Anderen“ eingeteilt. Nun bekamen wir noch eigene Fragen zu den jeweiligen Ländern über Gastfamilie, Schulalltag und Kultur beantwortet. Auch hier erfuhr ich wieder viele neue Dinge über Schweden und diese weckte meine Abenteuerlust immer mehr. Nachdem wir auch diesen Workshop beendet hatten durften wir unsere neuen grünen Ayusa-T-Shirts überwerfen und nach einem Gruppenfoto aller ca. 50 Schüler und einer kurzen sehr amüsanten Sportbetätigung entwickelten wir in kleinen Gruppen gemeinsam ein kleines Rollenspiel zu verschiedenen problematischen Situationen, die auf uns zukommen könnten. Schließlich bezogen wir ziemlich geschlaucht von zu viel Informationszufluss unsere Zimmer und aßen Abendbrot. Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang durch das nachbarliche Pferderennbahn-Gelände ließen wir den Abend bei einem Film, einer Runde Activity oder in einem der Freizeiträume noch ausklingen bevor wir alle mehr oder weniger müde in die Betten fielen.

Am nächsten Vormittag stand nun noch die dreistündige Präsentation mit unseren Eltern an. Besonders dann realisierte ich immer wieder wie ernst es langsam wurde, dass ich meinen Traum tatsächlich verfolgt hatte und auf dem besten Weg war ihn in genau 2 Monaten zu beginnen. Immer wieder hatte ich kleine Momente in den es ganz leise in meinem Kopf war und ich einfach nur dachte: „Wow! Du machst es echt. Du wagst den Schritt, gehst ins Ausland, kannst kein Wort Schwedisch, lässt deine Familie und Freunde für ein Jahr zurück und bist so ziemlich selbstständig und eigenverantwortlich. Du machst es wirklich! Schon krass oder?!“ Diese kleinen Momente, in denen einfach das alles, worüber ich in den nächsten Monaten hier berichten werde total unglaublich klingt.

Punkt 13.00 Uhr verließ ich die Jugendherberge wieder und trat nach einem weiteren kleinen Rundgang mit Mittag durch die Hafenstadt und einiger Verspätung wieder meinen Heimweg an um die letzten zwei Monate zu Hause noch zu genießen.


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