Fliehende Zeiten

In Deutschland sagen wir: wie schnell die Zeit vergeht...genau das ist mir jetzt in den Sinn gekommen.
Schon einen Monat bin ich nun in einem anderen Land, mitten in einer neuen Kultur und habe eine fremde Familie um mich. Aber plötzlich sind sie nicht mehr fremd für mich. Sie bedeuten ein anderes zu Hause, ein anderes als in Deutschland, aber ein zu Hause mit Menschen mit denen man immer am Esstisch sitzt oder mit denen man sich über seinen Tag unterhält.
Man findet sich selbst wieder, während man genau diese neue Kultur selbst lebt und erlebt, wenn man mit Irish Tea und einem Scone mit Butter und Marmelade in einem kleinen Café sitzt. Und dann läuft man die langen, leeren Straßen mitten in der grünen, irischen Landschaft entlang und fühlt sich mit so vielen Dingen vertraut: dem Ausblick von den leichten Bergen in ein Schachbrett aus verschieden grünen Feldern geteilt durch Hecken, den wilden Brombeeren an den Straßenrändern, den Wolken und dem Himmel, den Kühen, Schafen, Pferden und der Luft. Es ist einfach nur wundervoll.

Genau das sind sie, die Gedanken die ich habe, wenn ich feststelle, dass ich nach einem Monat schon so viel erlebt habe, so viele Dinge anders sind, und keinesfalls schlecht.

Vor allem angetan haben es mir die vielen verschiedenen kleinen Restaurants und Cafés in meiner kleinen Stadt Monaghan. Ich habe bis jetzt vier Verschiedene probiert, und es sind immer noch einige übrig um erkundet zu werden. Mein Lieblingsgebäck sind Scones. Typisch britisch und irisch. Sie sind eine Art Brötchen, wie wir sie in Deutschland kennen, allerdings mit einer Konsistenz von Kuchenteig. Es gibt sie in allen verschiedenen Formen und Varianten. Mit Beeren, Vollkorn, oder auch normale Weizenscones. Normalerweise isst man sie mit Butter, die etwas salzig schmeckt, und Marmelade. Ich bevorzuge meine Scones nur mit Butter, aber jeder hat seine eigene Art und Weise Scones zu essen und dazu vielleicht einen Irish Tea (schwarzen Tee) mit Milch zu genießen.


Am besten lassen sich all die Leckereien mit Freunden genießen. Mit den beiden anderen Austauschschülerinnen in meiner Klasse gab es Mittag in "Kinga´s Cafe" gegenüber unserer Schule. Neben Apfel-Tarte und einem Chiapudding mit Mango-Mouse für die beiden Mädels, hatte ich einen Blaubeerscone mit Jasmintee 😍




Das Café "Insomnia" befindet sich mitten im Einkaufszentrum, als eine Art Sitzgelegenheit mit Buffet und Kaffeeautomat. Meine Favoriten sind der Karottenkuchen und das Bananenbrot.


Diese leckere Karotten-Koriander-Suppe mit irischem Sodabrot gab es in einem kleinen Restaurant namens Dinkin´s. Vor allem die verschiedenen Gemüsesuppen sind himmlisch.


Wieder in Kinga´s Cafe habe ich ein zeitiges Mittagessen mit meiner Gastschwester genossen. Meine Bestellung bestand aus Tomaten-Basilikum-Suppe mit Sodabrot und drei verschiedenen Hummussorten. Für Marzia einen Cäsar Salat und Toast mit Schinken, Tomaten und Salat.


Und ein letzter Klassiker. In einem anderen Café im Shoppingcenter habe ich einen der besten Brownies der Stadt gefunden. Besser als jede Schokolade der Welt ist eben Schokokuchen. Erinnerungen an meinen letzten Skiurlaub mit meine Familie in Italien, genau danach hat es geschmeckt.

Jetzt könnt ihr erstmal sicher sein, dass ich hier nicht verhungere. Genauso wenig leide ich an einem Mangel an frischer Luft, unter dem ich in Deutschland, aufgrund zu hoher Temperaturen, vor allem im Sommer sehr oft gelitten habe😉




Grün ist definitiv meine derzeitige Lieblingsfarbe. Es ist einfach herrlich den Blick über die Berge und Täler schweifen zu lassen, wenn ich meine Laufrunde absolviere oder einen ruhigen Spaziergang genieße. Es gibt überall so viel zu entdecken. Bunte Farbtupfer zwischen den Gräsern, ein Hase auf einer der Wiesen, wilde Brombeeren in der nächsten Hecke oder ein Regenbogen zwischen den Wolken. Es ist so anders als in Deutschland, aber ich genieße es in vollen Zügen.



Wenn man den Straßen schließlich lange genug gefolgt ist, kommt man in die Stadt und bewohntes Umland. Auch hier habe ich, natürlich neben den zahlreichen Essgelegenheiten, viele neue Dinge gefunden und erlebt.




Das Monaghan Town Museum bietet einen Einblick in die Geschichte der Stadt und des ganzen Bundeslandes Monaghan.



Ich verbringe Stunden mit Lesen in der Stadtbibliothek, während ich auf meine Gastmutter warte um nach Hause zu kommen oder, wenn es nicht allzu kalt ist, beobachtet man das Leben auf dem "Peter´s Lake".


Und schließlich, nach einem Mittag mit Freunden in einem der zahlreichen Restaurants, einem Nachmittag in der Stadtbibliothek mit Hausaufgaben und all den Büchern und einem Lauf durch die irische Landschaft, setzt man sich zu Hause, ob mit einem Buch oder dem Laptop, vor den warmen Ofen, um sich zu wärmen, und lässt den ereignisreichen Tag Revue passieren.

Egal, wie verschieden all die Dinge hier sind, die unser Leben im Grundgerüst ausmachen, es ist angenehm. Ich fühle mich wohl und ruhig. Stabil in meinem Umfeld und ich denke, dass diese Entwicklungen nur gut sein können. Und trotz dass ich mich hin und wieder nach den vertrauten deutschen Sitten sehne oder euch alle vermisse, sehe ich mit Freude den nächsten Monaten entgegen, die ich hier in Irland, in Monaghan, in meiner Schule und in mit meiner Gastfamilie und meinen Freunden verbringen darf.

Kommentare

  1. Ich freue mich, wenn es dir so sehr in Irland gefällt, und ich würde so gerne auch mal einen Fuß in dieses Land setzen, vielleicht komme ich dich mal besuchen 😁 Ich vermisse dich hier trotzdem sehr...

    Viel Spaß weiterhin, deine Ronja ❤

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